Mission Impf-possible

Eine Geschichte von Cameron Cornelius Dreher (Klasse 6c)

Zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen. Sie sitzen auf einem Sofa und verlangen, dass ihr Vater zu ihnen kommt: “ Papa, Papa! Komm’ mal!” Der Vater kommt ins Zimmer und setzt sich auf den gegenüberliegenden Sessel. “Kannst du uns sagen, was in 2020 passiert ist?” fragte das Mädchen.

Der Vater antwortete: “Na gut. Es war November, die Wahl hat gerade begonnen in der US….”

“Papa!”, unterbrach der Sohn. “Nicht die US-Wahl! Sondern die Corona-Geschichte.”

Der Vater fragte: “Muss ich das tun? Ich muss noch arbeiten.”

Die Kinder antworteten im Chor: “Ja!”

“Na gut”, sagte Vater und fing an zu erzählen: “Es war ein normaler Mittwoch, so wie immer. Ich arbeitete damals als Virologe. Ich war mit meinen zwei Kollegen, Doktor Asendorf und Professor Markus in einem Labor in Potsdam und habe versucht, ein Impfstoff für das Corona-Virus zu entwickeln. Es gab aber einen Unfall.”

Der Sohn fragte: “Was für einen Unfall?”

“Das wissen wir bis heute nicht.” Der Vater erzählte weiter: “Wir machten unsere Mittagspause und als wir zurückkamen, war alles durcheinander. Ich bekam nach diesem Ereignis einen Anruf. Er war vom Bundesnachrichtendienst. Eine Frau am Telefon sagte: ‚Guten Tag Dr. Mainzberg. Ich bin von dem Geheimdienst. Wir haben ein Lebewesen gefunden, dass aussieht wie ein lebendes Corona-Virus und es gibt Anzeichen, dass es von ihrem Labor stammt.‘ Ich stellte mein Handy auf Lautsprecher, damit alle aus meinem Team es hören konnten. Wir bekamen Anweisungen, um fortzugehen. Es wurde uns gesagt, dass dieses Ereignis nicht bekannt werden darf. Der Geheimdienst hat uns ein Auto organisiert, um mein Team zur Geheimdienstzentrale in Berlin zu bringen. Später wurden wir zu einem Konferenz-Raum geschickt. Wir haben uns hingesetzt. Eine Frau kam herein und stellte sich vor: ‚Guten Tag. Ich bin Kommandant Altenberger vom Bundesnachrichtendienst. Sie wurden schon von der Lage informiert. Dieses Wesen läuft gerade irgendwo in Deutschland frei herum. Wir haben sie geholt, weil sie zu den besten Virologen und Epidemiologen gehören. Sie haben sehr gute Voraussetzungen, einen Impfstoff zu entwickeln. Mit diesem Impfstoff können wir das Wesen besiegen. Sie müssen allerdings ein Training absolvieren. Es wird schwer. Wir schaffen es aber.‘ Danach brachte sie uns zu einer Wohngemeinschaft. Dort würden wir die nächsten paar Monate leben und arbeiten.”

Die Tochter, die sehr auf den Rest der Geschichte gespannt war, fragte: “Was für ein Training musstest du machen?”

“Überlebenstraining, Waffentraining und vieles andere”, antwortete der Vater. “Also… zurück zur Geschichte. Nachdem wir mit dem wochenlangen Training, das sich eher wie Folter anfühlte, fertig waren, war es Zeit, unsere Mission zu starten. Das Erste, was wir machen mussten, war den Impfstoff weiter zu entwickeln. Es dauerte ein halbes Jahr, bis wir es geschafft hatten. Als erstes mussten wir …”

“Im Ernst. Papa”, unterbrach die Tochter.

“Was ist denn jetzt schon wieder?”, fragte der Vater.

Die Tochter meinte: “Papa. Bitte erzähle nicht, wie du sechs Monate lang einen Impfstoff entwickelst. Komm’ einfach zum spannenden Teil.”

“Wenn du das sagst. Also. Jetzt war es November. Der Impfstoff war fertig. Es war Zeit, das Wesen zu besiegen. Mit einem Ortungssystem, das einer der Top-Techniker des Geheimdienstes gebaut hat, konnten wir das Wesen finden. Ich saß in einem Volkswagen mit Panzerschutz. Ich dachte an die letzten Monate; Tag und Nacht hatten wir geschuftet. Wir aßen fast sieben Monate lang Pizza, indisches Essen und noch mehr Pizza, aber manchmal, wenn wir etwas richtig Gutes geschafft hatten, sind wir zu einem schönen Restaurant gefahren. Ich und meine Kollegen waren jetzt meine Freunde. Aber jetzt war es Zeit, jetzt würde ich einer der größten Herausforderungen in meiner Karriere bewältigen: dieses Wesen besiegen. Die Leute vom Geheimdienst haben eine Art Kanone entwickelt, die wie eine Pistolenkugel unseren Impfstoff auf das Wesen schießen würde. Irgendwann sind wir bei einer Stadt namens Buchholz eingetroffen. In einem großen Wald versteckte sich das Corona-Wesen. Wir stellten an einem verborgenen Ort die Corona-Kanone hin. Es gab nur ein klitzekleines Problemchen: Ein Praktikant des Geheimdienstes, der uns begleitete, hatte vergessen, die Kanone einzupacken. Also mussten wir uns schnell etwas ausdenken. Kommandantin Altenberger hatte eine Idee: ‚Doktor Mainzberg und ich gehen in den Wald hinein. Ich werde das Wesen ablenken. Doktor Mainzberg impft das Wesen. Sind Sie einverstanden?‘ Meine Kollegen nickten. Die Kommandantin und ich sind in den Wald hinein gegangen. Als wir vorsichtig durch den Wald gingen, hörten wir ein seltsames Geräusch. Plötzlich sah ich das Wesen. Ich warf mich hinter einem Busch. Kommandantin Altenberger folgte. Das Wesen schaute sich kurz um. Zum Glück sah uns das Wesen nicht. Das war Adrenalin pur. Die Kommandantin flüsterte: ‚Los.‘ Die Kommandantin trat vor das Wesen. Sie schrie: ‚CORONA IST SCHEIßE!‘ Das Wesen nieste auf die Kommandantin. Sie flog weg. Ich schlich mich hinter das Wesen und benutzte den Impfstoff. Das Wesen fragte leise: ‚Was hast du getan?‘ Das Wesen schrumpfte. Es starb. Ich schrie laut: ‚WIR HABEN ES GESCHAFFT!‘ Meine Kollegen hörten diesen Ruf und kamen schnell. Wir jubelten und jubelten. Wir haben aber bemerkt, dass Kommandantin Altenberger viel geniest und gehustet hat. Wir haben uns gedacht, dass sie Corona hatte. Wir trugen die schwache Kommandantin zu unserer, nennen wir es mal, Basis. Wir benutzten den Impfstoff. Eines war sehr merkwürdig: er funktionierte sofort. Es war kein Impfstoff, es war ein Heilmittel. Am nächsten Tag fuhren wir nach Hause. Im Radio hörten wir, das die Inzidenzwerte sehr stark gesunken sind. Es stellte sich heraus, dass das Wesen einen sehr großen Einfluss auf die Inzidenzwerte hatte. Als wir wieder in Berlin waren, haben wir die Zusammensetzung unseres Heilmittels veröffentlicht. Das Virus war innerhalb von Wochen verschwunden. Ich und meine Kollegen haben sogar den Nobelpreis gewonnen. Natürlich durfte ich niemandem von meinem Abenteuer mit Kommandantin Altenberger, Doktor Asendorf und Professor Markus erzählen. Es war aber trotzdem einer der besten Sachen, die ich je in meinem Leben gemacht habe. Und das war die Geschichte.”

“Wow”, sagte der Sohn begeistert.

“Ist die Geschichte wahr?”, fragte die Tochter.

Der Vater antwortete: “Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Oder vielleicht habe ich mir diese Geschichte für einen ILE-Kurs ausgedacht.”